Prognosegenauigkeit der erneuerbaren Energien muss steigen – Kritische Stromnetzzustände von falschen Erneuerbare-Energien-Prognosen verursacht

Lag der „schwarze Peter“ für den Faststromnetzzusammenbruch Mitte Februar angeblich bei „gierigen und zockenden“ Stromhändlern, liegen der Bundesnetzagentur1 nun ganz andere Erkenntnisse vor: Offensichtlich fehlerhafte Prognosen für die erwarteten Einspeisungen aus erneuerbaren Energien, waren die Auslöser für nur noch knapp beherrschbare Ungleichgewichte im Netz.

Der VIK, die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energiekunden, fordert daher die Bundesregierung auf, Risikovorsorge zu einem zentralen Punkt der Energiewende zu machen. Eine stabile Stromversorgung muss sichergestellt sein, um das Vertrauen in den Industriestandort zu erhalten. „Es muss mehr Druck auf die erneuerbaren Energien ausgeübt werden, damit dort die Prognosequalität verbessert wird und uns der stark wachsende Anteil erneuerbarer Energien nicht erneut an den Rand eines Stromausfalls bringt. Außergewöhnliche Wetterlagen dürfen keinen Anlass bieten an einer sicheren Stromversorgung zu zweifeln“, so Frau Dr. Annette Loske, Hauptgeschäftsführerin des VIK.

Neben dem Sicherheitsrisiko führen solche Prognosefehler auch zu einer teuren Erhöhung der vorzuhaltenden Regelenergie. Angesichts der ohnehin mit vielen Kosten belasteten Strom- und Netzpreise, sollte diese vermeidbare Belastung unbedingt ausgeschlossen werden.

Der VIK unterstützt die Einschätzung der Bundesnetzagentur, dass zudem ein „beschleunigter Ausbau der Nord-Süd-Trasse vonnöten ist und aus Netzsicht ein dringender Zubaubedarf an dauerhaft verfügbarer Kraftwerksleistung besteht.“ Dabei seien aus Sicht des VIK auch steuerbare Lasten in der Industrie in wirtschaftlichem Maße zu nutzen.

1 Bericht zum Zustand der leitungsgebundenen Energieversorgung im Winter 2011/2012, Bundesnetzagentur