Der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. hat am 30. November 2021 seine Jahrestagung mit dem Tenor „It’s the industry, stupid!“ als Digitalkonferenz durchgeführt.
Hochkarätige Redner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutierten über die Rolle der Industrie bei der Erreichung der Klimaneutralität. Insbesondere neue Technologien und deren Möglichkeiten, einen Beitrag zum politischen Ziel zu leisten, wurden diskutiert. Der Tenor der Tagung wurde in der Eröffnungsrede des Vorstandsvorsitzendes des VIK, Dr. Günter Hilken mit einem Appell an die künftige Bundesregierung forciert: „Wir brauchen weiter Tempo. Daher legen wir den künftigen Koalitionspartnern dringend nahe, mit einem 100-Tage-Sofortprogramm die wichtigsten Weichenstellungen für die industrielle Transformation unmittelbar nach der Regierungsbildung anzuschieben.“
Mit Tempo ging es im Programm weiter. Das erste Panel „Aktuelle technologische Entwicklungen und Technologiesprünge – was können wir in den nächsten Jahren erwarten, wie gestaltet sich das Verhältnis von technologischem Fortschritt zu politischen Zielvorgaben?“ zeigte, welche Ansätze aus ökonomischer und ökologischer Sicht notwendig sein werden, um mit technologieoffenen Ansätzen die Transformation gestalten zu können. Dem Panel voran gingen die Vorträge von Prof. Dr. Vöpel, Direktor des Centrums für europäische Politik und dem Vorstandsvorsitzenden der MAN Energy Solution SE, Dr. Uwe Lauber. Von beiden Rednern wurde die Bedeutung der Wasserstofftechnologie betont.
Das zweite Panel „Carbon Leakage, Investment Leakage – wie bleibt Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiv und gleichzeitig Frontrunner in der Klima- und Energiepolitik?“ war mit klaren Forderungen an die Politik verbunden. So herrschte große Einigkeit von Seiten aller Teilnehmer bei der Ausgestaltung der weltweiten Bemühungen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. „Niemand hat Interesse an einem offenen Zollkrieg.“ sagte der VIK Hauptgeschäftsführer, Christian Seyfert. Der Vorstandsvorsitzende von RWE, Dr. Markus Krebber ergänzte: „Wir müssen über Klimaclubs und Klimadiplomatie gleiche Bedingungen schaffen und auch dafür sorgen, dass die anderen Länder ebenfalls mitkommen“.
Im zweiten Teil der Tagung schloss sich nach weiteren Vorträgen das dritte Panel „Versorgungssicherheit und Dezentralität – wie können drei Millionen PV-Anlagen die grundlastbedürftige Industrie sicher versorgen?“ an. Neben den technischen Möglichkeiten wurden auch die Rahmenbedingungen, die es braucht, um die Anlagen in kurzer Zeit installieren zu können, diskutiert.
Christian Seyfert schloss die Jahrestagung mit dem erneuten Appell an die Politik, mit den Verbänden im Dialog zu bleiben, um gemeinsam die gesteckten Ziele mit dem Bewusstsein für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu erreichen. „Wir sehen uns als Partner und sind Teil der Lösung“, so Seyfert.
Der VIK bedankt sich bei seinen Sponsoren für die Unterstützung bei der Ausrichtung der 74. Jahrestagung, bei den Referentinnen und Referenten für Ihre Impulse und Diskussionen und bei Ihnen als Teilnehmer. Wir hoffen, Sie im kommenden Jahr zur 75. Jahrestagung wieder begrüßen zu können.
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